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Kinderheim Tegucigalpa: Erfahrungen von Sven

Vier Wochen durfte ich in Honduras verbringen. Honduras, ein Land dreifach so gross wie die Schweiz und Zugang zum Atlantik sowie Pazifik. Ich wurde herzlich von einem Taxifahrer empfangen, der mich vom Flughafen in Comayagua bis zu meiner Gastfamilie im Osten von Tegucigalpa brachte. Während meines Aufenthalts kam ich in den Genuss lokaler Spezialitäten wie, Baleadas, Sopa de caraol, Tamales oder Pupusas. Neben dem kulinarischen erhielt ich auch immer wieder Tipps für meine Wochenendtrips oder wurde zu Aktivitäten wie einen Kinobesuch oder gemeinsamen Abendessen eingeladen. 
Während meiner Zeit in Honduras durfte ich im Kinderheim Casa Alianza, welches sich im Zentrum der Hauptstadt befindet, mitarbeiten. Casa Alianza ist eine Non-Profit Organisation welche Jugendliche im Alter zwischen 12 und 18 Jahren unterstützt, indem den Jugendlichen eine sichere Unterkunft, Essen sowie Bildung zur Verfügung gestellt wird. Die Jugendlichen haben oft eine haarsträubende Vergangenheit, die von Drogenhandel bis Prostitution geht. Durch Casa Alianza erhalten die Jugendlichen eine neue Chance ihr Leben, und das Leben ihrer Familie, in eine andere Richtung zu lenken. 
Casa Alianza ermöglichte es mir, und unterstützte mich mit personellen Ressourcen, mein Wissen im Bereich Informatik an die Jugendlichen weiterzugeben. Täglich nahm ich also eine Taxifahrt in das Zentrum von Tegucigalpa, welche nahezu eine Stude dauerte und durch das Verkehrschaos der Hauptstadt führte. Dabei kam ich oft mit den Taxifahrern in Kontakt welche mir Einblicke in das Leben in Honduras sowie Empfehlungen für Tages- und Wochenendreisen in Honduras gaben. Die Jugendlichen lernten in unterschiedlichen Gruppen am Vor- und Nachmittag von Grundkomponenten eines Computers bis zu Programmiergrundlagen. Der Kurs wurde mit einem selbst entwickelten Spiel der Jugendlichen sowie einigen Süssigkeiten abgeschlossen. Neben dem offiziellen Teil konnte ich den Jugendlichen einen Einblick in die Kultur und Lebensweise der Schweiz geben sowie von der Lebensweise der Jugendlichen erfahren, dies besonders während kleinen Pausen, eines gemeinsamen Mittagessens oder sportlichen Aktivitäten wie Volleyball oder Fussball zum Abschluss des Tages.
Neben den Arbeitseinsätzen im Casa Alianza blieb mir einiges an Zeit die schönsten Ecken des Landes zu erkunden die mir von den Menschen vor Ort vorgeschlagen wurden. Bereits die Hauptstadt bietet diverse Parks, Museen, Märkte oder nahegelegene Dörfer die definitiv einen Besuch wert sind und auch am Abend nach den Einsätzen im Casa Alianza besuchbar sind. Wer Sonne, Strand und Meer liebt, muss unbedingt die Insel Roatán in seine Reiseliste aufnehmen. Mit Bus und Fähre gelangt man von Tegucigalpa in einem Tag zu dem Karibikparadies mit wunderschönen Stränden und besten Freizeitmöglichkeiten. Wer sich mehr für kulturelle Relikte interessiert, muss zwingend die Ruinenstadt Copán besuchen. Mit Bus via San Pedro Sula kommt man innerhalb eines Tages zu den Maya-Ruinen und einem Dorf mit wunderschönen alten Gassen. Neben den Maya-Ruinen findet sich dort auch ein Aufzuchtort für Papageie und andere Vögel. Die Papageien, die über Jahrhunderte alte Mayatempel fliegen verleihen dem Ort eine unverkennbare Energie und lassen einem alles alltägliche für einen Moment vergessen.
Zweifelst du noch, ob du dies auch machen willst? Dann tu es, denn die Freiheit beginnt dort, wo die Angst endet.

Supporting Honduras: Volunteer at Hospital Roatan

Ankunft von Janice am internationalen Flughafen Roatan. Janice wird sich im Rahmen eines Praktikums während 3,5 Monaten auf Roatan im Spital „Hospital Roatan“ engagieren.

Wir bedanken uns bei Janice für ihren Einsatz im Hospital Roatan zu Gunsten der honduranischen Bevölkerung.

Aktivitäten auf Roatan

Oft werden wir gefragt, ob es in der Freizeit auf der Karibikinsel Roatan möglich ist, etwas zu unternehmen und zu erleben. Konni war gerade 5 Wochen (in der Regenzeit und es regnete leider mehr als gewöhnlich) auf Roatan und beantwortete meine Frage folgendermassen:

Ja, kann man auf jeden Fall. Ich hatte auch Bedenken, ob die Arbeit meine Zeit völlig auffrisst, tut sie aber nicht. Allein durch die Hop-in-hop-off Bus Kultur kann man überall mal halten und was Alltägliches sehen und verschiedene Orte und ihre Eigenheiten kennenlernen.

Persönlich kann ich wirklich meinen Park, Mayan Eden, empfehlen und wer historisch interessiert ist auch gerne die große Tour. Halb Tierpark, halb Mayakulturtour. Die kleine Tour beschränkt sich auf den Tierpark.

Stone Castle Cameo Factory hatte ich unbedingt sehen wollen und dort ist es so schön wie ich dachte. Aber schwer zu erreichen. Keine Adresse oder Telefonnummer im Internet. Sie haben nur sporadisch offen während der Touren der Cruiseship Passagiere. 

Roatan on the Fly ist super schön, Nähe Oakridge. Dort waren wir Schildkröten besuchen. Nach dem Regen war das Wasser leider zu trüb um die kleinen Haie auszumachen, aber wenn das Wasser klar ist, kann man zu ihnen ins Wasser steigen und sie von Hand füttern.

Der Besuch bei den Delfinen in Anthony Key war ein echtes Highlight.

Für Strände: West Bay hat einen super schönen Strand mit Restaurants und Bars. Wer Letzteres nicht braucht: die Strände im Osten der Insel sind unberührt. Da steht keine einzige Hütte – dafür aber eben auch keine Verpflegung oder WCs. Morgens ist das Meer dort ruhig und im Lauf des Tages wird es immer welliger.

Wir versuchen heute noch die Glasbottomboottour und evtl Flyboard. Das gibt’s beides in West Bay Beach. 

Von den Schokimanufakturen hab ich mir ehrlich gesagt etwas mehr erhofft, trotzdem einen Stopp wert, wenn man sowieso durch West End kommt auf dem Weg nach West Bay.

Der traditionelle Tanz in Punta Gorda, der Garifuna, ist definitiv ein Highlight. Man muss aber wissen, wann Tourbusse dort sind, sonst gibt es auch nichts zu sehen.

Wer Spaziergänge mag: Flowers Bay ist für mich der bisher schönste Ort. Jeder Ort hat hier eine ganz eigene Atmosphäre, Flowers Bay ist ruhig, beschaulich, auf Uferhöhe, die Ufer sind felsig, also nichts zum Schwimmen, aber die See ist wild, der Ort beschaulich, kunterbunt und die Streetfoodstände ein Träumchen. Und das große bunte ROATAN auch nicht allzu fern.

Und natürlich die Oak Ridge Mangroventour. Vom Armen bis Reichenviertel sieht man vom Boot aus viele Ecken. Die Mangrovenwälder sind einfach nur mystisch, die kunterbunten Häuser auf dem Wasser unglaublich beeindruckend und wer schnorcheln kann wird dort ganz viele bunte Fische entdecken.

Erfahrungsbericht von Konni im Tierprojekt

Buenos dias Neugierige, Interessierte und Weltentdecker mit Herz,

Ich bin frisch zurück von 5 Wochen Roatán mit einem Einsatz im Tierpark und vielleicht kann ich euch ein bisschen was erzählen, was die Vorfreude steigert. 

Zuallererst – die Annahmen und Vorurteile: „Waaaaas? Du fliegst alleine? Du bist jung, klein und blond. Das ist viel zu gefährlich! Fliegt von der Organisation denn niemand mit? Keine ganze Gruppe Voluntäre?“ Die Antwort auf schlichtweg alles: Nein. 

Die Menschen sind lebendig, höflich, zuvorkommend, kontaktfreudig und ja, sie gucken gerne und viel, wenn man durch die Straßen läuft und auffällt wie ein bunter Hund, und ja, sie flirten gerne, aber gleichermaßen mit der einheimischen Damenwelt UND – das allerwichtigste: dich verfolgt und belästigt niemand. Ein „Hey Babygirl“, „Hi Sweetheart, you look amazing“ im Vorbeigehen gehört zur Alltagskommunikation. Ein „Hi“ und ein Lächeln als Antwort und jeder geht weiter seines Weges. Sie sind interessiert, sprechen dich im Bus an, möchten wissen woher du kommst, wie dein Leben so ist und berichten – authentisch mit allen Facetten – vom Inselleben. Vom Guten, von Problemen und warum sie trotz aller Probleme so positiv und entspannt eingestellt sind. Warum sie füreinander da sind und warum selbst die Ärmsten ihre Bombontüte im Bus rumreichen. Sie empfehlen dir, sobald sie merken, dass du eine Weile bleibst und kein Tagesanhalter vom Kreuzfahrtschiff bist, von den Hotspots, die nur die Islander kennen und lieben und nach 3 Wochen zahlst du im Bus nicht mehr den Touristenpreis sondern kriegst den Einheimischenpreis. Du gehörst dann schon zur Familie, wenn du gleichermaßen offen erzählst wie neugierig zuhörst.

Nächste Befürchtung: „Na hoffentlich kommen dann da keine Hurricanes solange du da bist.“ Knapp gefehlt: Meine Anreise war kurz nachdem Hurricane Milton nur knapp vorbei gedüst ist, der Anflug wegen eines Vulkanausbruchs in Mexiko erst kritisch aussah und kaum war ich nicht ganz eine Woche da, kam Tropensturm Sara. Knapp 3 Tage gab es nur sporadisch Strom, die Westseite der Insel war überflutet, doch: die Erfahrung war wertvoll. Per Taschenlampe haben wir statt auf dem Herd eben einfach auf meinem Gasherd gekocht. Als Team – Taschenlampenhalter für den Schnippler und den Koch am Herd. Tropensturm ist, wenn die Islander zusammenrücken.

Nächste Mutmaßung: „Die betteln dich bestimmt pausenlos an.“ Nächstes kategorisches „Nein, tun sie nicht.“ Die Kinder bis 1., 2. Schuljahr sind manchmal fordernd, wenn man vorbeiläuft: „Give me 1 Dollar“, aber sie werden nicht von den Eltern geschickt. Im Gegenteil. Denen ist es unangenehm und peinlich und sie sammeln flott ihren Nachwuchs ein. Denn die Insel ist abhängig vom Tourismus und wenn ein Ort erstmal für aufdringliche Kinder bekannt ist, wirft das ein schlechtes Licht auf die Gemeinde und reduziert die Besucherzahl.

Abgesehen davon wurde ich 3 Mal in 5 Wochen nach Geld gefragt. Einer davon war besoffen, der zählt ja jetzt mal irgendwie nicht, Sturzbetrunkene werden an allen Orten der Welt komisch. Der Zweite war ein skelettförmiger alter Herr der nach Geld für Essen gefragt hat u d der Dritte hatte eine sichtlich geschwollene Wange und zeigte mir einen Zettel vom Zahnarzt. Da ich weder Spanisch spreche noch lese, weiß ich nicht, was gemacht werden musste bzw was los war, aber er fragte nach 2 Dollar für den Zahnarzt.

Und beiden habe ich gegeben. 2 Dollar sind in „meiner Alltagswelt“ nichts, wovon ich mir wer weiß was kaufen kann und hier bedeuten 2 Dollar einen vollen Magen oder Schmerzfreiheit. Wenn also Menschen nach Geld fragen, dann nicht sinnlos oder aus Habgier. Man fällt als nicht-Einheimischer auf und ja, man wird mit mehr Geld assoziiert, aber nein, es wird nicht ausgenutzt.

Gelebt habe ich die 5 Wochen mit meiner Gastmutter, die mir eine wirkliche Freundin geworden ist, und zeitweise einer ihrer drei Töchter in Punta Gorda. Sie hat mir ein kleines Apartment zur Verfügung gestellt, so hatte ich Privatsphäre, Ruhe, wann immer ich wollte, aber dafür war ich ja nicht dort. Sondern um das Leben kennenzulernen. Die Tür meiner Gastfamilie stand mir immer offen, wir haben so ziemlich alles geteilt. Wir haben Streetfood heim geholt, mal habe ich was Deutsches für alle gekocht, mal hat sie gekocht und wie oft kamen Freunde von ihr vorbei und haben ihrerseits alle bekocht. Und so gab es für mich Essen aus allen möglichen Traditionen und Kulturen kennenzulernen. Als Vegetarierin war ich dort eine echte Rarität. Fast alles ist mit Fisch oder Fleisch, aber sobald du es z.B. im Restaurant erwähnst, zaubern sie dir alle was leckeres Heimisches. Dank der Gewürzvielfalt ist selbst Reis mit Bohnen schon ein ungewohnter Hit. 

In Sachen Leben und Wohnen durfte ich mich doch ziemlich umstellen. Tagesanbruch schon um 5, 17.45 ist’s schon dunkel. Die Dusche gibt es ausschließlich in einer Temperatur und die heißt „Kalt“. Auch Krabbeltierchen gibt’s natürlich allerhand, zum Glück war meine Gastfamilie stets zur Stelle, um mich vor jedweder Bedrohung mit mehr als 4 Beinen zu retten – Spaß bei Seite. Es gibt echt viel Krabbelzeug, aber selbst da gewöhnt man sich ruckizucki dran. 

Als Mensch mit Herz für Tiere war mir die Vorstellung von X Straßenhunden ein Graus, aber aus demselben Grund, aus dem selbst die Ärmsten ihr weniges Hab und Gut teilen, hat fast jeder Straßenhund eine Art Patenhaushalt gefunden, wo er Wasser bekommt, die Reste vom Mittagstisch und, wer es sich leisten kann, kauft sogar im „Mini Super“ – quasi ein „Tante Emma Kiosk“ und die stehen da gefühlt alle 100 Meter – eine Tüte Trockenfutter. Der Grund ist ein fester Glaube an Karma und ein positives Gefühl, wenn man etwas Gutes getan und gegeben hat. Das genügt den Menschen um glücklich sein zu können und DAS finde ich sehr inspirierend, innerlich erdend und ein begeisterndes Vorbild. Glück entsteht eben nicht aus Materie. 

Mein Einsatzort sollte erst ein Park relativ nah an meiner Unterkunft sein. Ein Blick ins Internet hat mich so erschreckt, dass ich mich noch vor Abreise an Eliane gewandt habe, ob sie den Park persönlich kennt. Sie hat mich nach einem Blick auf die Links, die ich ihr gesendet habe, ermutigt, dem Ganzen eine Chance zu geben. Semibegeistert habe ich meinen inneren Kampf dagegen aber zügig aufgegeben, denn was hätte er gebracht? Nichts als Energieverschwendung. Atmen, akzeptieren, loslassen und das Leben nimmt seinen Lauf und so wurde es unerwartet doch ein anderer Park, denn manchmal sorgt das Schicksal dafür, dass man über Umwege am perfekten Ziel angelangt. Und wenn es dafür ein organisatorisches Problem einbaut. Take it the honduran way – Gottes Pläne sehen manchmal ungewöhnliche Wege vor, um deine Erfahrung perfekt zu machen.

Und so verbrachte ich so unbeschreiblich schöne 5 Wochen mit dem Team des Mayan Eden Park. Ein unfassbar großes Team vieler junger Menschen. Mit meinen 33 habe ich da schon eher zum „Alten Eisen“ gehört, machte aber nichts, denn sie nehmen dich einfach mit. Und ehe du dich versiehst, bist du schon adoptiert.

Die Chefin des Parks erwähnte, dass viele, vor allem Deutsche, oft erschrocken auf das junge Alter der Kollegen reagieren. Doch: sie sind im Park beschäftigt, statt auf der Straße rumzulungern, auf einen falschen Weg zu geraten oder ihre Zeit mit Konsolen zu verbringen. Sie bringen Sinn in ihr Leben. Und manche sind eben auch schon Eltern und haben eine Familie zu versorgen. Und so waren nicht wenige erst 17Jährige im Team, einige auch, weil das Leben sie zwang die Schule abzubrechen, damit die Familie zurechtkommt und nun arbeiten sie weiter, um sich ihre Abendschule zu finanzieren und Abschlüsse nachzuholen. Die Erklärung hätte sie mir aber gar nicht geben müssen. Sobald man sich im Park achtsam umsieht, springen einem glückliche Gesichter entgegen. Selbst die jüngsten Kollegen lieben, was sie tun. Und ihre Chefin: Sie hat Regeln und Strukturen und die setzt sie durch. Aber alles andere als dominant sondern sie erklärt, sie geht mit durch den Park und zeigt anschaulich, wieso sie welche Entscheidung getroffen hat und in der Beobachtung fühlte es sich an, als wäre sie dem Team eine zweite Mutter. Und dafür habe ich sie sehr geschätzt. 

Und ja, die Insel ist abhängig vom Tourismus, das bedeutet aber für sie noch lange nicht, dass für Touristen „Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt“ wird, denn Überzeugung und Prinzip im Mayan Eden Park ist „Animal welfare first“. Alle Touristen lieben ihre Fotos mit Faultier im Arm, doch: manche berücksichtigen die Regeln nicht oder berühren versehentlich die sensiblen Körperregionen. Das ständige Öffnen und Schließen der Arme strengt das Faultier (unnütz) an. Also: wird kurzerhand eine Alternative entwickelt. Das Faultier kann sich an einem Ast halten, es kann wach sein oder schlafen, essen oder rumgucken und wer ein Foto mit Sid, Flash oder anderen Familienmitgliedern möchte, nimmt den Stock – oder er lässt es. Animal Welfare first.  

Der Park umfasst ein riesiges Areal – doch für Menschen zugänglich ist lediglich etwa 10-15%. Der Rest: einfach sicherer Lebensraum für alle Bewohner. Foto mit einem Whitefacemonkey gewünscht? Mal sehen, welcher Freiwillige kommt. Und irgendjemand ist immer zur Stelle und posiert für Erdnüsse und Weintrauben. Aber sie sind frei und im Miteinander und das liebe ich sehr. 

Meine Aufgabe im Park war, wie die meiner Kollegen, Touristengruppen den Park zu zeigen, ihnen die Tiere vorzustellen und Fotos mit ihnen zu ermöglichen. Dabei habe ich viel gelernt, inhaltlich wie sprachlich, aber auch das Sozialverhalten und wie ich ihren Wunsch zur Mitarbeit wecken kann. Name, Lebensform, Gattung und bekannte Verwandtschaft. Ernährungsweisen und Lebenserwartung von Ara, Papagei, Klammeraffe, Wickelbär, Kapuzineraffe, Faultier, Nasenbär sowie die Entwicklungsstufen vom Ei zum Schmetterling zählten dazu. Aber auch die Gründe, warum manche Spezies in Gehegen leben und andere nicht, welche Arten miteinander frei und harmonisch leben können und welche sich in Begegnungen bekämpfen würden.

Hin- & Rückweg habe ich mit dem Bus gemacht. Und Bus heißt Sprinter mit i.d.R 12 Sitzen, in dem aber auch 20 Leute Platz finden, im Hop in hop off Prinzip. Man rückt hier zusammen – im wahrsten Sinne. Schrei „Baha“ über 4 Reihen mit 15 Handys mit unterschiedlichster Musik hinweg und der Busfahrer hält, wo auch immer du dich grad gemeldet hast. Gezahlt wird nach Ausstieg mal eben durchs Fenster.

Und wer sich nun fragt: „Ist man da eigentlich NUR am Arbeiten?“ Nein, ist man nicht. Meine Arbeitszeit war 5 Tage die Woche, je 8-14 Uhr. Für gewöhnlich montags bis freitags, die Ausnahme waren 2 Samstage, für die es aber je einen Ausgleichstag gab, weil ein deutscher Volunteer ganz praktisch ist, wenn ein Kreuzfahrtschiff mit ausschließlich deutschen Touristen kommt. Und so hatte ich Zeit:

Für eine atemberaubend schöne Mangroventour in Oakridge samt lebenserstem Schnorchelversuch (nehmt euch eine Unterwasserkamera mit!!), den Dolphin Encounter in Athonys Key, den Besuch in der Schokimanufaktor von West End, einen Nachmittag in der Stone Castle Cameo Factory, einen geführten Ausritt (Augen auf bei der Anbieterwahl, wenn euch Tierwohl am Herzen liegt! Kritischer Punkt meinerseits!), sowie Faulenztage an unterschiedlichen Stränden – von unberührt-natürlichen bis zu den trubeligen von West End und West Bay. Von jeder Inselecke habe ich was mitbekommen.

Ein paar Empfehlungen im Schnelldurchlauf: Nehmt direkt Lempiras mit statt Dollar und zwar ausreichend als gutes Startkapital. Denn ebenso wie der Strom bei schlechtem Wetter öfters mal ausfällt oder das Telefonnetz off ist, hört man öfters mal „Sorry, cash only. The system is not running.“ Und bitte, spart vorab ein bisschen. Trinkgeld ist hier kein Zubrot sondern den Menschen existenziell wichtig und dabei muss es nicht viel sein. Als kleines Beispiel: Abendessen mit 1 Getränk = L155. Habe 20 Lempira Trinkgeld gegeben, umgerechnet etwa 74 Cent und der Mann hat einfach nur über das ganze Gesicht gestrahlt. Für 74 Cent kriege ich hier gar nichts. Für ihn waren sie wichtig.
Nehmt in eurer kleinen Hausapotheke nicht nur was für Kopfweh oder Verdauungschaos mit, sondern auch was zur Wundversorgung nach Insektenstichen sowie eine Pinzette, sie bei Bedarf zu entfernen. 
Und das allerwichtigste: Nehmt Großzügigkeit und vor allem ordentlich Humor mit und macht euch locker. Die Menschen leben und lieben humorvoll, sie nehmen sich gegenseitig auf den Arm und spielen sich Streiche.
Nehmt euch was Schickes mit, aber nicht euer Bestes. Beim Waschen färben die Kleidungsstücke ab, selbst jene, die es zu Hause nicht tun. Also bestenfalls keinen kompletten Farbmix mitbringen, sondern für ein zwei „Grundtöne“ entscheiden.

Und nehmt euch Taschentücher mit, denn sobald ihr adoptiert seid und sie dich in ihrer Familie Willkommen heißen, dir sagen du sollst wiederkommen, dein Essen zahlen und dich ohne Spritgeld heim bringen statt dich Taxi fahren zu lassen, damit du dein Restgeld als Startkapital für deine Wiederkehr hast und gleichzeitig sicher in deiner Unterkunft angekommen bist, dann wirst du sie dringend brauchen. Denn mit der Abreise beginnt ein Heimweh.

Also an alle Zweifler und Unschlüssigen: seid mutig und erkundet die Welt, stellt euch aber darauf ein, dass nach Roatán nicht mehr viel kommt, denn die Wärme und offene Nähe der Menschen macht sie zu einer Herzensinsel und einem Zuhause, zu dem ihr wieder zurückkehren möchtet.

Praxisbericht: besondere Tätigkeiten & Fotos

Charlotte zeigte während ihres Praktikums viel Flexibilität und war offen für besondere Tätigkeiten. Hier ein kurzer Beschrieb anderer Tätigkeiten ausserhalb ihrer täglichen Aufgaben:

Neben den alltagsüblichen Tätigkeiten fielen an bestimmten Tagen Vorbereitung und Durchführung besonderer Tätigkeiten an. Das war zum einen der Boxunterricht, welchen ich in der Schule angeboten habe. Eine persönliche Bekanntschaft hat es mir möglich gemacht den Kindern boxen beizubringen. Das war eine schöne Form, um Energien-Ausgleich beibringen zu können. In Kombination dazu gab es eine Einheit mit Atemübungen. Zum anderen gab es den alljährlichen „Aids March“ und die anschließende „Christmas Party“. Am World Aids Day, dem ersten Dezember findet ein Lauf in Form einer friedlichen Demonstration durch den Ort Coxen Hole statt. Es werden dafür Plakate vorbereitet, alles in rot und weiß dekoriert, so auch der Dresscode gehalten. Dazu gehörten viel Organisation und Management. Im Anschluss an den Lauf fand eine aufklärende Versammlung statt, die mit Verlosungen und Spielen aufgelockert wurde. Bei der Demo mittlerweile anwesend sind: Alle Klienten*innen der Organisation (80 Frauen, 15 Männer, 146 Kinder) sowie „Familias Saludables“. Begleitet von der nationalen Polizei, Human Rights, dem “public health department”, “DINAF” (Organisation, die sich bei Kindeswohlgefährdung einschaltet) und dem „municipal“ (Repräsentation der Regierung). Vor 22 Jahren, als die Organisation gegründet wurde, war diese Demo eine kleine Ansammlung von ungefähr zwölf Personen. Davon fünf Klienten*innen, eine Psychologin, ein öffentliches Krankenhaus und eine Freiwillige, sowie natürlich Familias Saludables. Die Organisation wuchs über die Jahre und ist nun nicht mehr einfach zu ignorieren, wenn der Demo-Zug die Straße entlangläuft.

Eine weitere besondere Tätigkeit, ist die alle paar Monate abgehaltene „Women’s Group“, die aus acht Frauen besteht. Diese teilen eine HIV-positiv Diagnose. Es ist allerdings nur eine kleine Gruppe im Vergleich zu allen positiven Frauen des Programms. Diese acht Frauen sind jedoch bereit darüber öffentlich zu sprechen und helfen bei der Informationsverbreitung.

Fotos von Charlotte, welche sie uns zur Verfügung gestellt hat

Wichtige Reisetipps für Honduras

Regelmässig werden wir gefragt, was man bei einer Reise nach Honduras beachten sollte. Alle unsere Volunteers werden von uns – vor ihrer Abreise nach Honduras – ausführlich und persönlich beraten. Der persönliche Kontakt und die Organisation des Hilfsprojektes, welches individuell auf jeden Einzelnen ausgerichtet ist, ist uns besonders wichtig.

Als Vorbereitung auf die Reise nach Honduras, vermittelt euch dieser Artikel vielseitige Informationen: https://www.lonelyplanet.com/articles/things-to-know-before-traveling-to-honduras

Erfahrungsbericht Sozialarbeit

Hallo, mein Name ist Charlotte. Ich bin 21 Jahre alt und habe mich zwecks meines Studium der Sozialen Arbeit für ein Auslandspraktikum auf Roatán entschieden. SWHO ist die Organisation meiner Wahl, die mich bei allem unterstützt. Da es für mich das erste mal nach Lateinamerika ging, war ich SWHO dankbar für jegliche Hilfestellungen, Kontakte und Tipps, die mir dadurch leichter zugänglich gemacht wurden. Eliane achtet sehr darauf alles möglichst angepasst an den jeweiligen Volunteer zu machen. Sie antwortet immer schnell und ist zuverlässig. 

Meine Gastfamilie hat sich spontan ergeben. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Unterkunft, jedoch ist die Lage etwas außerhalb, da meine Familie der ersten Garifuna Kultur angehört und deren sogenannte Community auf der östlichen Seite der Insel liegt. Die Gegend hier ist naturbelassener, kaum touristisch und für westeuropäische Verhältnisse eher arm. Dafür bekommt man hier aber einen sehr authentischen Einblick in das Inselleben. Das Inselleben ist auf der ganzen Insel einfach langsamer und Dinge brauchen oft etwas länger, ob es das Warten auf der Bank ist, das Reparieren von Fenstern und Türen oder die Bestellung im Restaurant. Das bringt jedoch den Vorteil sich an der gemütlichen Lebensweise zu üben, was auch sehr gut tun kann.

Das Leben hier ist nicht „strukturiert“, wie man es aus Europa kennt. Die Straße des östlichen Teils der Insel ist sehr baufällig. Und der Bus hat keine bestimmten Abfahrtszeiten. Trotz allem funktioniert alles, jedoch anders. Ich nenne es gerne „Island Style“. Dazu gehört für mich auch legère Kleidung. Hier wird keiner angeschaut, wenn man mit alten, etwas lummeligen Klamotten herumläuft. Zum Island Style gehört aber auch der kulturelle, traditionelle Klamottenstil von den Kulturen Garifuna oder den Black English Speaking people. 

Und natürlich nicht zu vergessen das Essen. Viel Reis, Hähnchen, Bohnen, Fisch, Seafood, oft mit Kokosnusssoße, Früchte aller Art wie Mango, Melonen, Papaya oder Guava oder oder (ich kenn immer noch nicht alle) dann nicht zu vergessen Plantains (die grünen Bananen). Ein typisches Gericht sind Baleadas. Das sind Tacos mit Bohnenpaste und einem bestimmten Käse gefüllt. Davon gibt es wiederum verschiedene Variationen. 

Meine Arbeitsstelle ist eine kleine Schule in Coxen Hole. Die Direktorin ist Valerie. Sie und ihre Tochter Jane führen ein Hilfsprojekt. Diese beschäftigt sich mit dem Thema HIV, der Aufklärung darüber und der Bekämpfung des Virus durch regelmäßiges Testen und vorbeugende Maßnahmen. Die Schule ist ein Zweig der Organisation, der aufgrund der Bedürfnissen vieler Aids betroffenen Familien entstanden ist. Sie öffnet den Zugang der Kinder zu Bildung, einen Safe Space, der Essen und eine andere Atmosphäre als ihr gewohntes Zuhause bietet.

Meine Tätigkeit an der Schule ist die Begleitung der Schüler*innen einzeln in Form von Tutoring, sowie die Anleitung des Sportunterrichts. Manchmal übernehme ich aber auch eine Klasse und unterrichte, was eben so anfällt, von Englisch, über Science zu Mathematics. An anderen Tagen helfe ich in der Küche. Da ich für sechs Monate auf der Insel bin, arbeite ich zusätzlich in Janes Office. Ich helfe ihr dort mit der Aufklärung über HIV, teste auf Aids und bin ein offenes Ohr für jede Art von Gespräch. 

In meiner freien Zeit habe ich viele verschiedene Strände erkundet, habe viel Zeit in West Bay/End verbracht. Dort ist es durchaus touristischer und immer was los. Es gibt verschiedene Möglichkeiten sich auf der Insel zu beschäftigen: eine Tour durch die Mangroven, Ziplining durch den Dschungel, Schnorcheln, Tauchen, Jetski fahren, eine Bootstour machen oder einfach nur am Strand liegen und die warmen Temperaturen genießen. 

Die Temperatur ist das ganze Jahr über relativ gleichbleibend. Mein Aufenthalt ist teils in die Regenzeit gefallen. Wenn man also nur eine kurze Zeit für die Insel einplant, würde ich eine trockene Zeit empfehlen, da durch den Regen Infrastruktur und Inselerleben etwas eingeschränkt ist.

Auf jeden Fall empfehle ich eine Reise nach Roatán um den Island Style kennenzulernen und für sich selbst zu definieren.

Fussballprojekt / Sportprojekt Honduras

Unser Fussballprojekt richtet sich an Fussballbegeisterte, welche ihre Leidenschaft für Fussball den honduranischen Kindern weitergeben möchten. Du musst kein Fussballtalent sein – wichtiger ist die Freude an der Bewegung und diese mit den Kindern teilen zu wollen.